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Rudolf Ortner. Architekturabstraktionen
11.06.2015 bis 10.07.2015
Mit der Ausstellung „Rudolf Ortner. Architekturabstraktionen“ präsentierte die Graphothek Berlin Arbeiten des Architekten, Malers und Fotografen Rudolf Ortner (1912-1997). Die 31 Kunstwerke aus dem Nachlass des Künstlers, die Monika Ortner-Bach im Andenken an ihren Vater der Graphothek übergeben hat, stehen nach der Ausstellung den Nutzern der Graphothek für die Ausleihe zur Verfügung.
Rudolf Ortner wurde 1912 in Nürnberg geboren und studierte von 1932-1933 am Bauhaus in Dessau und Berlin bei Ludwig Mies van der Rohe, Ludwig Hilberseimer, Wassily Kandinsky und Joseph Albers. 1935 machte er seinen Abschluss als Diplom-Architekt an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar und absolvierte anschließend an der gleichen Hochschule ein Studium der Malerei und der Bühnenbildnerei.
Entscheidend für seinen Werdegang und das künstlerische Werk war die Begegnung mit dem Werk Mies van der Rohes und Kandinskys auf der Bauausstellung 1930 in Berlin.
In seinen Zeichnungen und Collagen setzte sich Ortner zeitlebens mit den Prinzipien des Bauhauses auseinander: der Vollkommenheit der Architektur als Gesamtkunstwerk.
Rudolf Ortners Arbeiten waren bestimmt von geometrischen Formen, Farbflächen und Linien. Mit der ihm eigenen konsequenten Haltung zur Reduktion auf die Form schuf er abstrakte, ästhetisch-sinnliche Kompositionen. Materialität und Funktionalität stehen im Fokus. Die Spannung entsteht durch die mit unterschiedlichen Materialien zusammengefügten Farb- und Formflächen. Die konstruktivistische Bildstruktur Ortners wird über die Formensprache der Architektur diktiert und das Gefühl für Farbe, Form und klaren Flächen darüber entwickelt.
In seinem künstlerischen Schaffen hat Rudolf Ortner, das durch Kandinsky angeleitete „Finden des eigenen Kreises“-die Entdeckung der eigenständigen bildnerischen Welt-aufgenommen und definiert. Rudolf Ortner wird als Wegbereiter jüngster Formensprache in der Tradition der Architekturmalerei nach 1945 und als Vertreter des Subjektiven Konstruktivismus betrachtet.
Rudolf Ortner war von 1946 bis 1948 Professor an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar und von 1948 bis 1951 Direktor der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Gotha. Er lehrte von 1954 bis 1977 an der bayerischen Sportakademie, TH München, Universität Erlangen und der Universität Augsburg.
Bekannt wurde Rudolf Ortner durch seine zahlreichen Sportbauten, wie zum Beispiel der Sport- und Schwimmhalle des Bayerischen Landessportverbandes, sowie dem Hermann-von-Siemens-Sportpark (mit Architekt Maurer) und dem Umbau des Grünwalder Stadions des TSV 1860 in München.
(Dauer der Ausstellung: 11. Juni 2015 bis 10. Juli 2015)